HARTMUT BÖRGER

MILCHVIEH

Hartmut Börger
Nordkampstraße 10
49835 Wietmarschen


seit 2003


Hauptprodukt/Dienstleistung
Milchviehbetrieb

„Denn Landwirt sein,
heißt für mich auch
stetige Weiterentwicklung.“

Ein Jahr lang hat Hartmut Börger eine Kuh auf dem Hof, auf die seine Familie besonders stolz ist: die „Goldene Olga“. 2020 wurde der Betrieb in Wietmarschen mit dem Milchland-Preis ausgezeichnet. „Die Ehrung hat uns gezeigt, dass wir schon sehr viel richtig machen“, sagt er. Seit der Landwirt vor 18 Jahren den Hof von seinen Eltern gepachtet hat, sind aus 20 Kühen in Anbindehaltung 130 Milchkühe und 200 Kopf Jungvieh geworden. Sie leben im großzügigen Stall und können täglich auf die Weide. Davon hat Familie Börger reichlich: 44 von 85 Hektar sind extensives Grünland.

Im Kreislauf: Die Energie der Biogasanlage versorgt viele Haushalte in der Nachbarschaft.

Die Milchleistung liegt bei 11.145 Liter je Tier pro Jahr. Gemolken wird zweimal am Tag im Melkstand. Die Anschaffung eines Melkroboters sei denkbar, er wolle aber abwarten, denn: „Jetzt zu investieren und vielleicht später nicht korrekt gebaut zu haben, weil die Maße nicht stimmen, die dann irgendein Label vorgibt, halte ich nicht für sinnvoll.“

Eine ihm wichtige Verbesserung für seine Tiere brachte das 2011 gebaute Kälberdorf. Es ermöglicht, die ganz jungen Tiere in einem eigenen Bereich zu halten. Das minimiert Krankheiten und erhöht die Hygiene. Mittlerweile hat er das Kälberdorf weiter optimiert – mit Tränkeautomaten und Gruppenhaltung ab dem dritten Tag. Von der Geburt bis zum Milchkuh-Dasein durchlaufen die Tiere 13 Stallabschnitte, immer angepasst an ihren Lebensabschnitt und ihre Bedürfnisse. „Wir gewöhnen sie so stufenweise an die Liegeboxen“, erklärt Hartmut Börger.

Gülle und Mist seiner Tiere landen in der Biogasanlage, die 2020 ans Netz gegangen ist. Aufs Feld kommen die Gärreste, wobei die Nährstoffe dieselben wie bei der Gülle sind, „aber die Anlage hat die klimaschädlichen Gase wie Methan verbrannt.“ Eine optimale Kreislaufwirtschaft also.

Mit der Wärme der Biogasanlage versorgt er 150 Haushalte in der Nachbarschaft. Den Strom für die Anlage und für seinen Hof, der an dieser Stelle seit 1860 betrieben wird, erzeugt er über seine Photovoltaik-Anlage. Das alles seien wichtige Investitionen in die Nachhaltigkeit. Das ist unumgänglich für ihn. „Denn Landwirt sein, heißt für mich auch stetige Weiterentwicklung.“