FAMILIE HARLEß

SCHWEINE MIT RINGELSCHWANZ

Karl Harleß
Mühlenstraße 13
29593 Schwienau


Facebook


seit 2015


Hauptprodukt/Dienstleistung
Schweine mit Ringelschwänzen

“Wir sind einen guten Weg gegangen und haben offensichtlich die richtigen Tasten gedrückt.”

Kauen, spielen, ausruhen:
Die Schweine bei Familie Harleß sollen immer wählen können.

Die Runde war frei von Bedenkenträgern, es ging sofort zur Sache“, erinnert sich Karl Harleß. Er und seine Frau Gesine saßen mit acht weiteren Betrieben zusammen.

Das war 2015. Sie waren als Modell- und Demonstrationsbetrieb ausgewählt und hatten ein Ziel: die Mast von Schweinen mit einem Ringelschwanz. Ein Novum in Deutschland, weil bislang Schwänze kupiert, also abgeschnitten werden. Ein Hauptgrund dafür ist, dass sich die Tiere sonst beißen könnten.

„Neben den fachlichen Dingen haben wir in dieser Runde auch gelernt, Mut zu entwickeln.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte Familie Harleß schon seit vier Jahren im Rahmen des Tierschutz-Labels auf mehr Bewegung und Beschäftigung der Schweine geachtet. Wissenschaftlich begleitet, arbeiteten sie mit dem Deutschen Tierschutzbund. „Damals gab es eher Fronten als Freundschaft, aber wir lernten mit- und voneinander“, sagt Karl Harleß.

Seit 2019 mästet die Familie nur noch unkupierte Schweine. Trotz der Vorbereitung starteten sie mit einem Rückschlag. „In der ersten Gruppe bissen sich Schweine“, sagt Gesine Harleß. Sie holten sich Tipps bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Den langen Schwanz muss man wollen und sich erarbeiten.“

Mittlerweile beißen sich die Tiere nicht mehr. „Wir sind einen guten Weg gegangen und haben offensichtlich die richtigen Tasten gedrückt.“ Die Schweine haben mehr Platz, entscheiden, wo sie sich aufhalten, nutzen Gitter zwischen den Buchten für Kontaktaufnahme, spielen mit Hanfseilen, Bällen – um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Wie die Schweine leben, zeigt Familie Harleß auch Besuchern.

Karl, Gesine und Phillip sind stolz, dass es ihnen gelingt, in einem Stall ohne Außenklimareiz und Stroheinstreu, Schweine mit langen Schwänzen zu halten. Doch sie wissen auch, dass es immer mal wieder anders kommen kann. Ein 30 Kilo Ferkel sei etwa vergleichbar mit einem Kindergartenkind, sagt der Landwirt. „Darum sind wir nicht Hausmeister im Stall, der aufpasst, dass das Licht brennt und Futter da ist. Wir sind vorausschauender Erzieher, der heute daran arbeitet, dass morgen die Gruppe nicht eskaliert.“