ANDREAS UND JONAS ENGEL

OLDENDORFER MÜHLE

Oldendorfer Mühle
Andreas Engel
Mühlenweg 1
21385 Oldendorf/Luhe


Website


Hauptprodukt/Dienstleistung
Weizen, Roggen, Dinkel, Buchweizen, Gerste & Erbsen

“Die Technik ist heute noch die gleiche –
zwei Walzen mahlen das Korn.”

Die Luft riecht leicht würzig. „Das ist gemahlener Roggen“, erklärt Jonas Engel. Seit Kindesbeinen ist ihm der Geruch vertraut, denn der 28-Jährige ist in der Oldendorfer Mühle aufgewachsen.

Heute führt er das Traditionsgeschäft mit seinem Vater Andreas (61). Der schaut zurück: „Wir haben uns immer schon als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Bäckerei gesehen. Deshalb kommen uns derzeit die Ernährungstrends, der Wunsch nach mehr Regionalität und Nachhaltigkeit sehr entgegen.“

Andreas Engel prüft den Geruch
des frisch gemahlenen Mehls.

Bei der Oldendorfer Mühle setzen sie auf Nischen- und Spezialprodukte. Zu den vielen Sorten aus Weizen und Roggen kommen Dinkel, Gerste, Buchweizen und neuerdings auch Erbsen, die dort gemahlen oder geschrotet werden. Die Arbeit übernehmen Maschinen aus vergangenen Jahrzehnten. Das eiserne Logo des Deutschen Reichspatentamtes prangt auf der Front. „Die Technik ist heute aber noch die gleiche – zwei Walzen mahlen das Korn“, erklärt Jonas. Er ist wie alle seine Vorfahren Müllermeister. In dem Jahr 1921 wechselte auch der Antrieb für die Wassermühle.

Statt der hölzernen Räder setzte Großvater Müller, der seinen Beruf auch im Familiennamen trug, auf Turbinen. Sie werden durch die Luhe angetrieben und produzieren Strom für das Mahlwerk. 1974 gab es einen Rückschlag: Das fünfeckige Mühlenhaus brannte komplett ab. Die Mühle zog in das Speichergebäude um. Dort wird gemahlen, abgesackt und verladen.

Plötzlich rauscht frisches Korn durch die Rohre ins Silo. Mit beiden Händen fährt Andreas Engel in die Menge, schaut auf die Körner: „Steine und Unkraut wollen wir nicht drin haben.“ 1994 war er bundesweit der erste Müller, der für das Ausleseverfahren eine Kamera nutzte.

Der enge Kontakt zu den Kunden ist den Engels wichtig: „Wir unternehmen gemeinsame Feldbegehungen beim Landwirt und schauen, wie sich die Kultur entwickelt. Am Ende können wir dann genau das Produkt beim Bäcker abliefern, das gewünscht ist.“ Bis zu 4.000 Tonnen produzieren Vater und Sohn jährlich in traditionell handwerklicher Herstellung.

Berufskrankheit der beiden? „Korn in den Mund stecken. Durchs Kauen merkt man, wie schnell es süß wird. Das sagt etwas über die Enzymqualität aus.“